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Ratgeber

Krankheiten - Keratitis / Schäferhund-Keratitis

Keratitis ist der medizinische Fachausdruck für Hornhautentzündung. Man nennt diese Krankheit auch Schäferhund-Keratitis, weil vorwiegend Deutsche Schäferhunde und Schäferhund-Mischlinge daran erkranken. In seltenen Fällen können auch andere Hunderassen betroffen sein. In den meisten Fällen erkranken die Hunde zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr an Keratitis. Betroffen sind jeweils beide Augen. Die Hornhaut, das Gewebe über der Pupille und Iris wird vom Rand her von einem kirschroten Gewebe überwuchert und später durch wandernde, Pigmentbildende Zellen überzogen. Die Bindehaut und die Sklera (das weiss des Auges) sind dabei entzündlich gerötet. Ohne Behandlung breitet sich diese Entzündung, von der man vermutet, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, über die gesamte Hornhaut aus.

Heute weiss man, dass einer der Auslöser dieser Krankheit das UV-Licht ist: im Sommer, wenn die Sonneneinstrahlung stark ist und im Winter, wenn durch Schnee die Reflektion des Sonnenlichts verstärkt ist.

Sobald Anzeichen dieser Krankheit erkannt werden, muss möglichst schnell gehandelt werden, um bleibende Schäden zu vermeiden. Die genaue Abklärungen durch einen Tierarzt, vorzugsweise einem Augenspezialisten, sind unumgänglich!

Um die Entzündung, die sich als Immunreaktion gegen die Hornhaut richtet, zu unterdrücken, hilft im akuten Anfangsstadion Kortison. Klärt sich die Hornhaut dann auf, kann die Dosis langsam reduziert und später auf ein anderes Präparat (Salbe, Tropfen) ohne Kortison gewechselt werden. Wichtig für den Tierhalter zu wissen, dass es sich bei der Schäferhund-Keratitis um eine lebenslange Krankheit handelt. Mit regelmässigen Kontrolluntersuchungen durch den Tierarzt und gezielter Abgabe von entsprechenden Medikamenten, kann eine Erblindung vermieden werden.

Während der Therapie eines betroffenen Hundes, sollte bei erhöhter UV-Einstrahlung der Aufenthalt im Freien vermieden werden. Vorwiegend bei hellem Sonnenschein, bei wolkenlosem Himmel, am Meer oder im Schnee, muss der Hund sich in einem geschützten Raum oder im Schatten aufhalten können. Der Spaziergang sollte dann auf die Morgen- und Abendstunden gelegt werden. Ist dies nicht möglich, kann dem Hund eine entsprechende Schutzbrille aufgesetzt werden. Diese werden nach einiger Eingewöhnungszeit von den Hunden meist problemlos getragen.